Mittwoch, 6. März 2013

Nur eine Phase?

Nachdem er ihr den Rücken zugewandt berappelte sie sich ziemlich schnell wieder und begriff schnell das sie nach den positiven Dingen im Leben greifen musste um nicht unter zu gehen. Ihr Charakter hatte sich bereits in einigen Dingen geändert, sie sah viele Sachen nun aus einer ganz anderen Perspektive - was nicht ganz an ihm gelegen hatte. Sie hatte nun das Gefühl ihr Leben endlich zu Leben und veränderte sich auch äußerlich. Unterstützung und Trost fand sie oft bei ihrer Mama und bei ihren Freunden. Die Facharbeit über seine Krankheit bestärkte sie in der Hinsicht, dass sie nicht das Gefühl hatte alles Falsch gemacht zu haben - schuldig zu sein und sie hatte die Hoffnung nun vollständig damit abschließen zu können. Nach Abgabe war sie stolz auf sich, denn sie hatte es geschafft trotz der weiteren Vorfälle während der Schreibzeit die Sache durch zu ziehen. Sie hatte das Gefühl viel positives daraus geschöpft zu haben. Doch das änderte sich schnell, denn sie hatte nicht mehr die Möglichkeit sich Sachlich mit der Thematik zu beschäftigen. Es war nicht mehr einfach nur das Thema ihrer Facharbeit, sondern wurde wieder ein einschneidender Teil ihres Lebens! Sie dachte nicht mehr Wissenschaftlich, denn der Damm war gebrochen und ihre Gefühle flossen wie ein Wasserfall - ihr Verstand ertrank. Sie hatte das Gefühl schuldig zu sein, nutzlos, herzlos, wertlos. Atmen fühlte sich an wie ertrinken und sie hatte das Gefühl auseinander zu brechen. Sie weinte zu viel, wurde leicht aggressiv und wusste nicht mehr wofür sie Morgens aufstand. Er war weg und sie war nicht mehr die selbe. Sie konnte nicht vergessen, denn es war zu viel Nähe, falsche Gefühle und vorgespielte Liebe. Und wenn sie daran dachte, wie lange schon, wurde ihr schwindelig. Sie hatte viel zu lange an ihm festgehalten, denn er hatte sie längt losgelassen. Dauernd überkam sie dieser ungeheure Schmerz und sie schrie in sich hinein. Er kam immer wenn irgendwas wieder an ihn erinnern lies. Es waren Kleinigkeiten - es war das Kissen auf dem er schlief, die morgendliche Hektik in der sie ihn eigentlich bis zu fünf mal wecken musste. Der Bahnhof an dem sie jeden Tag zwei mal lang fuhr, erinnerte sie daran wie sie ihn jeden Freitag dort abholte. Wenn sie in die Küche ging sah sie ihn dort rauchend sitzen. Wenn sie über Dinge redete die sie von ihm gelernt hatte, hörte sie ihn sprechen. Jede Club Mate Flasche lies sie hören wie er freudig Mate sagte, wenn sie ihm eine mitgebracht hatte. Wenn sie spät Nachts nach hause kam, ging sie allein und schlief allein. Der Keller erinnerte sie an all die Abende zu viert. Sie vermisst nach ihrem sms ton das Aufblinken von seinem Namen. Sie hatte immer noch seinen Geruch in der Nase und seine Stimme  in ihrem Ohr. Sie wusste noch genau wie er ging und dabei seine Hose hoch zog und sie nachmachte, sich über  sie amüsierte. Was kann man tun, wenn das Herz brennt?

Er riss ihr den Boden unter den Füßen weg. Auch wenn sie mit der Trennung ihrer Eltern keine Probleme hat, fehlte ihr manchmal die klare Linie. Sie war froh das endlich mal alles in Ordnung war und nicht alle drei Tage die Karten neu gemischt worden waren. Er gab ihr das Gefühl von Sicherheit, endlich angekommen zu sein. Sie wusste wenn sie geht und hier alles zurück lässt, gibt es jemanden der auf sie wartet, für sie da ist und sie Bedingungslos liebt. Jetzt hatte sie kein Ziel mehr. Er nahm ihr noch viel mehr. Nach dem Sport hatte sie nicht mehr das Gefühl von innerer Freiheit, sie begeistert nur noch wenig, sie schläft viel um den Schmerz nicht spüren zu müssen. Doch Abends schreien ihre edanken so laut das sie keine Ruhe finden konnte. Er raubte ihr die Farben ihres Lebens. 
Es war Traurigkeit der feinsten Art.

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